In einer Zeit, in der Wettbewerbsdruck, Digitalisierung und Fachkräftemangel den Unternehmensalltag bestimmen, suchen viele Unternehmerinnen nach praktikablen Wegen, sich nachhaltig zu differenzieren. Ein wirkungsvoller, aber noch wenig genutzter Hebel ist Positive Devianz – ein evidenzbasierter Ansatz, der vorhandene Stärken systematisch nutzt, um Unternehmenswachstum, Mitarbeiterbindung und Kundenzufriedenheit zu steigern.
Was bedeutet Positive Devianz?
Der Begriff Positive Devianz beschreibt ein Phänomen, bei dem einzelne Personen oder Teams innerhalb eines Systems – trotz gleicher Rahmenbedingungen – außergewöhnlich gute Ergebnisse erzielen. Sie handeln bewusst oder intuitiv anders als der Mainstream, und genau diese „Abweichung“ führt zu überdurchschnittlichem Erfolg.
Anstatt externe Berater oder neue Methoden einzuführen, identifiziert Positive Devianz intern bereits funktionierende Lösungen. Der Fokus liegt darauf, das zu entdecken, was im eigenen Unternehmen bereits nachweislich funktioniert – auch wenn es bislang kaum sichtbar war. Diese Vorgehensweise spart nicht nur Ressourcen, sondern stärkt das Vertrauen in die eigene Organisation und die Innovationskraft aus dem Inneren.
Wie Positive Devianz Kundengewinnung und Kundenbindung stärkt
Unternehmen, die Positive Devianz aktiv nutzen, schaffen Angebote, Prozesse oder Kundenkontakte, die sich positiv vom Wettbewerb abheben. Kunden und Kundinnen spüren, wenn Service intuitiver, individueller und schneller ist – und reagieren mit Vertrauen und Loyalität.
- Kundengewinnung: Besonders erfolgreiche Praktiken im Vertrieb oder im Kundenkontakt lassen sich systematisch analysieren und übertragen – das steigert Abschlussquoten und die Qualität der Leads.
- Kundenbindung: Authentizität, Reaktionsschnelligkeit und ein tiefes Kundenverständnis schaffen emotionale Bindung – zentrale Faktoren in Zeiten, in denen Produkte vergleichbar sind.
Kurz: Wer von den Best Practices im eigenen Unternehmen lernt, kann Kundenerwartungen übertreffen, statt sie nur zu erfüllen.
Positive Devianz als Gamechanger in der Mitarbeitergewinnung und Bindung
In einem angespannten Arbeitsmarkt wird Unternehmenskultur zum Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die Positive Devianz nutzen, schaffen ein Umfeld, in dem Mitarbeitende ihre Ideen einbringen, wachsen und Sinn erleben.
Die Wirkung auf Teams:
- Mehr Motivation & Engagement: Mitarbeitende erleben echte Wertschätzung, wenn ihre erfolgreichen Praktiken gesehen und verbreitet werden.
- Starke Arbeitgebermarke: Wer gezielt die Talente und Stärken seiner Mitarbeitenden fördert, gilt als attraktiver, zukunftsfähiger Arbeitgeber.
- Geringere Fluktuation: Eine Kultur der Anerkennung und des Wachstums bindet die besten Kräfte langfristig ans Unternehmen.
Positive Devianz schafft damit eine Arbeitskultur, in der Innovation und Verantwortungsübernahme zur Norm werden – und das ganz ohne aufgesetzte Change-Projekte.
Drei inspirierende Praxisbeispiele
1. Grameen Bank (Bangladesch):
Statt externe Strategien zur Armutsbekämpfung zu importieren, nutzte die Bank funktionierende Praktiken von lokalen Mikrokreditgebern. Das Ergebnis: ein weltweites Vorbild für nachhaltige Entwicklung.
2. Frog Design:
Das Unternehmen identifizierte kreative Köpfe im eigenen Team, die bei komplexen Herausforderungen neue Denkweisen einbrachten. Die gezielte Förderung dieser positiven Devianten führte zu mehrfach ausgezeichneten Innovationsprojekten.
3. US-Krankenhäuser:
In mehreren Kliniken wurden Teams mit herausragenden Patientenergebnissen analysiert. Deren Arbeits- und Kommunikationsmuster wurden systematisiert – mit messbar besseren Gesundheits- und Zufriedenheitswerten.
Diese Beispiele zeigen: Erfolg ist oft schon im System vorhanden – man muss ihn nur sichtbar machen.
Wie Sie Positive Devianz gezielt in Ihrem Unternehmen fördern
1. Offene Unternehmenskultur etablieren:
Schaffen Sie Räume für Austausch, Fehlerfreundlichkeit und Sichtbarkeit von Erfolgen.
2. Leistungsstarke Mitarbeitende identifizieren:
Nutzen Sie KPIs, Feedbacksysteme und Beobachtung, um Best Practices sichtbar zu machen.
3. Lernen ermöglichen:
Fördern Sie Peer-Learning, Shadowing, interne Fortbildungen und Storytelling.
4. Erfolge sichtbar machen:
Kommunizieren Sie Best Cases unternehmensweit – etwa in internen Newslettern oder Townhalls.
5. Ressourcen zur Verfügung stellen:
Ermöglichen Sie Zeit, Budget und Tools für die Weiterentwicklung individueller Stärken.
6. Psychologische Sicherheit stärken:
Sorgen Sie für ein Umfeld, in dem neue Ideen angstfrei geteilt werden können.
Fazit: Erfolg durch das, was bereits funktioniert
Positive Devianz ist keine graue Theorie – sondern ein konkret umsetzbarer, ressourcenschonender Weg zu mehr Innovation, Wachstum und Mitarbeiterbindung. Für Unternehmer:innen, die nicht dem Trend folgen, sondern echte Fortschritte erzielen möchten, bietet dieser Ansatz ein enormes Potenzial – messbar, praxisnah und zukunftsweisend.
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