Das Imposter-Phänomen: Wenn Erfolg sich anfühlt wie Hochstapelei – und was Sie dagegen tun können

Kennen Sie das Gefühl? Sie haben Ihr Unternehmen aufgebaut, führen Ihr Team erfolgreich, treffen wichtige Entscheidungen – und doch nagt leise der Zweifel an Ihnen. Eine innere Stimme flüstert: "Bin ich wirklich gut genug? Entdecken die anderen bald, dass ich nur ein Hochstapler bin?"

Dieses Gefühl, trotz offensichtlicher Erfolge die eigene Kompetenz anzuzweifeln und sich wie ein Betrüger zu fühlen, wird als Imposter-Phänomen (oft fälschlicherweise als "Imposter-Syndrom" bezeichnet) bezeichnet. Es ist keine anerkannte psychische Störung nach ICD-Definition, aber ein weit verbreitetes und oft lähmendes Muster, das gerade erfolgreiche Menschen, darunter viele Unternehmer, betrifft.

Wann ist eine Reflektion sinnvoll?

Natürlich ist eine gewisse Unsicherheit zu Beginn einer neuen Aufgabe normal. Man tritt in unbekanntes Terrain, muss sich beweisen. Doch eine tiefergehende Reflektion in Bezug auf das Impostor-Phänomen wird besonders relevant, wenn Sie bereits seit einiger Zeit in Ihrer aktuellen Position tätig sind und sich die Zweifel hartnäckig halten.

Gerade im dynamischen Umfeld der Unternehmensführung, wo ständige Innovation und Anpassung gefragt sind, kann dieses Phänomen zur echten Bremse werden. Es hindert Sie daran, Ihr volles Potenzial auszuschöpfen, neue Chancen zu ergreifen oder wichtige Entscheidungen mit der nötigen Überzeugung zu treffen.

Die Folgen für Unternehmer und Teams

Für Unternehmer kann das Imposter-Phänomen gravierende Folgen haben:

  • Hemmung von Wachstum: Angst vor Misserfolg oder Enttarnung kann Sie davon abhalten, notwendige Risiken einzugehen oder innovative Strategien umzusetzen.
  • Burnout-Risiko: Der ständige Druck, perfekt sein zu müssen, führt zu Überarbeitung und Erschöpfung.
  • Schwächende Führung: Wenn Sie Ihre eigene Kompetenz anzweifeln, fällt es schwer, Ihr Team souverän zu führen und inspirierende Visionen zu vermitteln.
  • Fehlende Delegation: Aus Angst vor Kontrollverlust oder dem "Sichtbarwerden" von Schwächen werden Aufgaben nicht abgegeben, was zu einer Überlastung des Unternehmers führt.
  • Schlechte Entscheidungen: Unsicherheit kann zu Zögerlichkeit führen oder dazu, dass Sie nicht auf Ihre eigene Intuition und Erfahrung vertrauen.

Was Sie tun können: Der Weg aus der Hochstaplerfalle

Das Gute ist: Sie sind diesem Phänomen nicht hilflos ausgeliefert. Als Unternehmer mit Beratungsbedarf können Sie aktiv Schritte unternehmen, um diesen inneren Saboteur zu überwinden:

  1. Erkennen und Benennen: Der erste Schritt ist, sich einzugestehen, dass dieses Gefühl existiert und nicht Sie persönlich definiert.
  2. Fakten checken: Sammeln Sie Beweise für Ihre Erfolge. Führen Sie eine Liste Ihrer Errungenschaften, Ihres Feedbacks und Ihrer Qualifikationen.
  3. Sprechen Sie darüber: Tauschen Sie sich mit Mentoren, anderen Unternehmern oder vertrauten Personen aus. Sie werden überrascht sein, wie viele ebenfalls solche Gefühle kennen.
  4. Akzeptieren Sie Fehler als Lernchancen: Perfektionismus ist ein Feind des Fortschritts. Erlauben Sie sich, Fehler zu machen und daraus zu lernen.
  5. Fokus auf den Impact: Lenken Sie den Fokus von Ihrer vermeintlichen Unzulänglichkeit auf den positiven Einfluss, den Sie und Ihr Unternehmen haben.
  6. Professionelle Unterstützung: Wenn die Gefühle Sie stark belasten oder Sie das Gefühl haben, allein nicht weiterzukommen, ziehen Sie einen Coach oder Therapeuten in Betracht. Speziell auf Unternehmer zugeschnittene Coachings können Ihnen helfen, diese Muster zu durchbrechen und Ihre wahre Stärke zu erkennen.

Das Imposter-Phänomen ist ein weit verbreiteter Begleiter des Erfolgs. Doch indem Sie es erkennen und bewusst angehen, können Sie nicht nur Ihre eigene mentale Stärke erhöhen, sondern auch Ihr Unternehmen noch erfolgreicher führen.

Das Imposter-Phänomen: Nicht nur Chefs zweifeln

Vielleicht denken Sie, das Imposter-Phänomen betrifft nur Führungskräfte oder Top-Manager. Doch weit gefehlt! Dieses Gefühl, ein Hochstapler zu sein, kann jeden treffen – unabhängig von der Position oder der Entscheidungskompetenz im Unternehmen.

Auch Mitarbeitende mit weniger Führungsverantwortung kennen diesen inneren Kritiker. Wenn sie ihre eigene Arbeit anzweifeln, sich blockieren und nicht ihr volles Potenzial entfalten, hat das weitreichende Folgen. Unsicherheit und der ständige Druck, perfekt sein zu müssen, können die Produktivität senken und die Teamdynamik belasten. Auch das Burnout-Risiko kann steigen. Das alles wirkt sich letztlich auf den gesamten Unternehmenserfolg aus.

Schauen Sie daher bzgl. des Imposter-Phänomens auf alle Ebenen Ihrer Organisation. Dann können Sie Ihre Leistungsträger besser vor dem Ausbrennen schützen und langfristig ihre Kraft wahren.

Möchten Sie herausfinden, ob das Imposter-Phänomen auch Sie oder Ihre Mitarbeitenden betrifft?

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